Omschrijving
Durch militärische Nutzung im Zweiten Weltkrieg hervorgerufene Vorkommnisse
Tonen 1-5 van 5
Tekst
Durch militärische Nutzung im Zweiten Weltkrieg
hervorgerufene Vorkommnisse
Waldbrände zwischen 1940 und 1947
1940
Bracht
1942
Bracht
01.03.1945 Bracht
29.04.1946
04.05.1946
08.05.1947

30.08.1947

60 ha Kieferkulturen vernichtet.
70 ha
6 – 7 ha vierjährige Kiefern verbrannten während des
Einmarsches der Amerikaner
Bracht
Ausdehnung des Feuers über 200 ha, davon ca. 110 ha
Kahlfläche. Es verbrannten 90 ha 10- bis 20jährige
Kiefern
Bracht
Brannte auf einer Fläche von 80 ha. Es verbrannten 75 ha
15- bis 25jährige Kiefern.
Bracht
Es brannten ca. 100 ha in der Nähe des Roermonder
Weges. Dabei vernichtet wurden ca. 20 ha
Kiefernkulturen. Der Brand war besonders gefährlich,
weil dort lagernde Blindgänger hätten detonieren können.
Kaldenkirchen/Bracht Von Kaldenkirchener Gebiet dehnte sich ein Großfeuer
auf Brachter Gebiet aus, das erst in den späten
Abendstunden in Nähe der Fünfwege gestoppt werden
konnte.

Quelle1:

Brachter Feuerwachturm
Im Gegensatz zur Holzkonstruktion des Brüggener Wachturms, wurde der Brachter
Feuerwachturm aus Klinkern gemauert.
Abbildung 1 1943/44 im Brachter Grenzwald mit Zuschüssen des Deutschen Reiches errichteter
Feuerwachturm. (Bildquelle: Privatarchiv Walter Feyen) [turm01.pcx]
Abbildung
2
Feuerwachturm
im
Brachter Grenzwald,
Jagen 66.
Ursprünglich gab es
noch
keine
geschlossene Kanzel
auf dem Turm. Die
wurde erst von den
Briten
aufgesetzt.
Aufnahme von 1956.
Damals überragte der
Turm die Bäume so,
daß er von weitem gut
sichtbar
war.
Inzwischen ragt nur
noch
das
obere
Fünftel des Turmes
über die Baumkronen
hinaus. Der Turm ist
daher
von
der
Erdoberfläche her nur schwer zu finden. Selbst aus der Luft ist er unscheinbar. [Bildquelle: Foto: Grundmann, Bracht, in
Sammlung
Hauser,
Band
Gemeindewald,
im
Rathaus]
(turm1956).
1

Stammt von Walter Feyen, noch ungesichert

Brandbekämpfung im Zweiten Weltkrieg im Brüggener Grenzwald
Abbildung
3
Hauptsächliche
Waldbrandfläche (brand01.pcx)

Franz-Heinrich Lankes,
Borner Straße 46, Brüggen,
am 29.08.2000 gegenüber
dem Verfasser: „Ich bin
zusammen mit unserem
späteren Bürgermeister
Karl Heinz Mesterom, dem
späteren Kämmerer der
Gemeinde Brüggen, Franz
Baltissen, und Peter Jansen
(„Peter Post“) bei der
Feuerwehr-HJ gewesen. Im
Zweiten Weltkrieg haben
wir immer wieder Einsätze
im Grenzwald gehabt. Die
Alliierten warfen nämlich
sogenannte
Phosphorblättchen ab. Das
waren ca. 10 x 8 cm große
Stanniolblättchen, die in der Mitte vorne eine Art von Linse und auf der Rückseite einen
linsenförmigen Behälter mit Phosphor hatten. Solange die Sonne nicht schien, passierte gar
nichts. Schien die Sonne, dann bündelten sich die Strahlen in der Linse, es entstand Hitze und
der Phosphor entzündete sich. Dadurch brannte der Wald dann an allen Ecken und Kanten.
Durch diese einzelnen Feuer waren sie ziemlich unkontrollierbar. Hatte man einen
Brandherd gelöscht, fing es einen Meter daneben wieder an zu brennen.
Beim Löschen haben uns die Soldaten des Benzindepots geholfen. Das waren harte Burschen.
Wenn wir vor dem Feuer stiften gingen, dann blieben die und brachten den Brand zum
Stehen. Wir waren junge Burschen von 14 und 15 Jahren. Natürlich war es für uns toll, wenn
wir mit dem von Bonsels und Hermanns requirierten Lkw Opel Blitz mit Blaulicht und Sirene
durch die Gegend brettern konnten. Besonders stolz waren wir auf ein Erlebnis: Es brannte
mal wieder im Wald und wir sind über den Reuverschen Weg zum Brandort gefahren. Uns
entgegen kam eine SS-Einheit. Weil wir im Einsatz waren, durften wir vorbeifahren und die
sonst immer egozentrischen SS-Leute mußten rechts heranfahren und uns passieren lassen.“

Brandplättchen
Abbildung 4 Undatierter Handzettel
„Suchen und Bekämpfen von
Brandplättchen“, DIN A 4-Format.
[Bildquelle: Privatsammlung Helmut
Veikes, Heidhausen 3, Brüggen]
(brandp1)

(3)

(4)
(5)

Der Text des nebenstehend
abgedruckten Handzettels
„Suchen und Bekämpfen
von Brandplättchen“ lautet:
„Die wichtigsten Punkte
(1) Der Gegner hat
Brandplättchen in den
verschiedensten
Formen, Farben und
Größen abgeworfen.
Mit weiteren neuen
Formen muß
gerechnet werden.
Wer ein
Brandplättchen oder
sonst einen
verdächtigen
Gegenstand findet,
hat sofort die Pflicht,
die Polizei zu
benachrichtigen.
(2) Die meisten
Brandplättchen
bestehen aus
Zelluloidtafeln mit in
Mull gepackten
Phosphorstücken.
Auch kleine,
sandfarbene lose
Phosphorstücke wird man finden. Vor dem Abwurf sind alle Packungen mit
Flüssigkeiten getränkt, die erst an der Luft verdunsten. Je eher das Gelände abgesucht
wird, um so größer der Erfolg.
Die Brandplättchen sind nur am äußersten Rand anzufassen. Zum Aufheben eignen sich
Zangen, zangenföriger Draht, Holzstöcke, an deren Ende ein Nagel ohne Kopf
eingeschlagen ist, mit dem das Plättchen aufgespießt werden kann. In jedem Fall:
Vorsicht vor Brandverletzungen!
Bei planmäßigem Suchen sind Eimer mitzuführen, die zu einem Viertel mit Wasser
gefüllt sind, um das gefahrlose Wegschaffen zu ermöglichen. Niemals ein Plättchen in
die Tasche stecken, mit dem Trocknen erfolgt die Entzündung.
Werden in Feldern oder Wäldern Plättchen gefunden, die sich schon entzündet haben,
sind sie durch Austreten oder Ausschlagen zu löschen oder mit Erde abzudecken. Wer
ein entstehendes Feuer entdeckt, muß die Ablöschung versuchen oder entsprechende
Meldung erstatten.

(6)

Die aufgelesenen Brandplättchen sind an eine Sammelstelle zu bringen. In einem
ausgeworfenen Erdloch können sie unter Aufsicht abbrennen.
Der Gegner wird auch dieses Mittel vergebens anwenden. Der deutsche Mensch kennt die
Gefahr und wird ihrer Herr!
Rat und Auskunft erteilt der Reichsluftschutzbund.“2

Der Brüggener Feuerwachturm
Abbildung 5 Vermutlicher
Standort des Feuerwachturmes
(wachturm.pcx)

Franz Heinrich Lankes:
„Wegen der ständigen
Waldbrände haben
mein Vater Josef
Lankes, der Schreiner
und Leiter der
Feuerwehr war, 1943
zusammen mit
mehreren Gesellen im
Brüggener Grenzwald
auf der Kreuzung des
Weges vom
Diergardtshof mit der
sog. Swalmerbaan aus
Elektromasten einen
Feuerwachturm gebaut
(vgl. hierzu Nr. 786,
Bestand Brüggen im
Kreisarchiv in
Kempen). Dieser Turm
ist von der Brüggener
Feuerwehr in der
Jahreszeit bemannt worden, in der Waldbrandgefahr bestand.“

Flugzeug-Absturz im Grenzwald
„Direkt am Trappistenkloster3 stand auf deutschem Gebiet eine aus vier Geschützen
bestehende Flak-Batterie. Sie schoß im September/Oktober 1943 eine viermotorige alliierte
Maschine ab, die im späteren Depot abstürzte.“4

2
3
4

Der Verfasser dankt Helmut Veikes, Heidhausen 3, Brüggen-Bracht, daß er ihm Abdruck des Handzettels zur Verfügung stellte.
Die Uhligheide gehört zu Tegelen.
Quelle: Interview mit Hans Peeters am 14./15.03.2001.

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